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Dehnen – 5 Mythen, 5 Fakten und was du wirklich wissen musst


Mythos 1: Dehnen verhindert Muskelkater

  

Fakt: Dehnen nach dem Sport verhindert Muskelkater nicht.
Muskelkater entsteht durch Mikroverletzungen in der Muskulatur – nicht durch Verkürzungen. Statisches Dehnen nach dem Training hat laut Studien keinen signifikanten Einfluss auf die Intensität oder Dauer von Muskelkater.
Quelle: Herbert et al., 2011, Cochrane Review

 

Mythos 2: Dehnen vor dem Laufen schützt vor Verletzungen

  

Fakt: Statisches Dehnen vor dem Training kann kontraproduktiv sein.
Es kann kurzfristig die Muskelkraft und Explosivität verringern. Stattdessen ist ein spezifisches, dynamisches Aufwärmen sinnvoller – etwa durch Mobilitätsübungen und Aktivierungen.
Quelle: Behm & Chaouachi, 2011, Strength & Conditioning Journal

 

MYTHOS 3: NUR WER UNBEWEGLICH IST, MUSS DEHNEN

  

Fakt: Alle Sportler:innen profitieren von Mobilität.
Besonders bei Trailrunnern sind funktionelle Beweglichkeit und Gelenkbeweglichkeit (Hüfte, Sprunggelenk, BWS) entscheidend für saubere Technik, Belastbarkeit und Effizienz.
Quelle: Schleip et al., 2012 – Faszienforschung

 

Mythos 4: Wer viel dehnt, wird automatisch beweglicher

  

Fakt: Beweglichkeit braucht aktive Kontrolle, nicht nur passives Stretching.
Nur „in eine Dehnung hängen“ reicht nicht. Wichtig ist, in diesen Positionen auch Kraft und Kontrolle zu entwickeln – hier kommt Mobility-Training ins Spiel.
Quelle: Page, 2012, Journal of Athletic Training

  

Mythos 5: Dehnen ist automatisch entspannend und regenerativ

  

Fakt: Nicht jede Dehnung wirkt regenerativ – es kommt auf Intensität und Atmung an.
Sanftes Stretching mit ruhiger Atmung kann den Parasympathikus aktivieren. Intensive Dehnungen dagegen belasten eher zusätzlich.
Quelle: Andrade et al., 2021, Frontiers in Physiology

  

WIE OFT UND WANN SOLLTE MAN DEHNEN?

  

Dauer pro Einheit

  

Beweglichkeit verbessern: Statisches Dehnen, 60–90 Sekunden (2–3×30s) pro Muskelgruppe
Aktivierung vor dem Training: Dynamisches Dehnen, 5–10 Minuten gesamt
Entspannung/Regeneration: Sanftes Dehnen, 10–20 Minuten gesamt

  

Intensität

  

Skala 1–10: Zielwert 5–7 – spürbar, aber schmerzfrei
Keine ruckartigen Bewegungen
Ruhige Atmung fördert Wirkung auf Faszien und Nervensystem

  

Häufigkeit

  

Beweglichkeit steigern: 5–7×/Woche, 10–20 Min
Beweglichkeit erhalten: 2–3×/Woche
Entspannung, Alltag: Täglich möglich, locker & ruhig

 

DER RICHRTIGE ZEITPUNKT

 

Vor dem Training: Dynamisch – Gelenkaktivierung, Laufökonomie
Nach dem Training: Sanft statisch – Runterfahren, keine Tiefendehnung
Abseits vom Training: Statisch/mobilisierend – Beweglichkeit steigern, Stressabbau

 

FAZIT

  

Dehnen kann hilfreich sein – wenn du weißt, warum du es machst. Es ersetzt kein Warm-up, kein Krafttraining und keine Mobility-Routine. Aber gezielt eingesetzt, fördert es:

  • Bewegungsqualität
  • Regeneration
  • Mentale Balance

Für dich als Trailrunner, Skyrunner oder Bergsportler heißt das: Weniger Automatismus – mehr Strategie.

 

Du bist unsicher, wie du Mobility und Beweglichkeit gezielt in dein Training integrieren kannst?
Dann lass uns gemeinsam eine Routine erarbeiten, die wirklich zu deinem Körper und deinem Sport passt.
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